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String® “the ladder shelf”

Als ich mein Arbeitszimmer einrichtete, suchte ich für eine große leere Wand ein Regal, um zum einen meine Arbeiten und Druckprodukte in Szene zu setzen und gleichzeitig auch für zusätzlichen Stauraum zu sorgen. Im Web entdeckte ich auf einer Seite für Designer-Möbel dann das Regal-System von String®.

Diese Leichtigkeit.

Dünne „Leitern“ aus Metall als Grundgerüst direkt an der Wand befestigt, in die die hochwertig verarbeiteten Bretter und Schränke eingehängt werden. Neben diversen Leiter-, Bretter- und Schrankgrößen, mit denen es möglich ist, seine individuelle „schwebende“ Regal-Wand zu kreieren, gefiel mir besonders die zusätzlich erhältliche Magazinablage. Diese wird im 45 Grad-Winkel in das Regal eingehängt, womit sich die Titel von Magazinen und Zeitschriften perfekt präsentieren lassen.

Hochwertig = hochpreisig

Ich erstellte am Desktop einen Plan mit den Original-Maßen des Herstellers und hatte sehr schnell meine Wunschkombination zusammengestellt. Als ich jedoch die Liste mit den Teilen, die ich benötigte, endlich vervollständigt hatte, wurde mir schnell klar, dass dies ein kostspieliges Unterfangen werden wird. Allein die Metallleitern, von denen ich insgesamt 8 benötigte, kosteten bereits 60 € pro Stück. Ganz zu schweigen von den lackierten Holzbrettern, Schränken mit Schiebetüren.

Das String® Regalsystem wurde bereits 1955 von dem schwedischen Architekten-Paar Kajsa & Nisse Strinning für einen Design-Wettbewerb entworfen, aus dem der Entwurf als Gewinner hervorging. Seit diesem Zeitpunkt wird das Regal-System bereits in seiner heutigen Form hergestellt. Natürlich sind mittlerweile neue Farbenund zusätzliche Einhänge-Module hinzugekommen, aber alle Teile hatten damals schon dieselben Dimensionen wie heute.

Vergangenheit und Gegenwart verbinden

Wie schon bei meinem Nestler Zeichentisch aus den 60iger Jahren zuvor wollte ich auch in diesem Fall alt mit neu kombinieren, um etwas noch individuelleres zu schaffen und dabei noch etwas Geld sparen. 

Ich landete also wieder einmal bei den Kleinanzeigen und suchte nach „Nisse String Regal-Teilen“ aus den 50er und 60er Jahren. Schnell musste ich feststellen, dass es gar nicht so leicht war, diese Stücke als „Original“ zu finden, denn bereits in den 60er Jahren wurde das schwedische String® Regal von diversen Firmen aus West und Ost kopiert. Bretter und Schränke waren leicht zu finden, da diese ein Label mit Seriennummer und Firmenlogo auf der Rückseite haben. Wegen der Metall-Leitern bin ich jedoch fast verzweifelt: Es war teilweise unmöglich, zu erkennen, ob es sich um die Original-Leitern handelte oder nur um alte Kopien derselben.

Kaffee, Kuchen und der Hauptgewinn

Eine neue Anzeige tauchte in meiner Kleinanzeigen-Suche auf und dann auch noch ausgerechnet am anderen Ende der Stadt. Die Verkäuferin, eine nette, ältere Dame empfing mich mit Kaffee und Kuchen und erzählte mir, sie hätte zwei große, originale Regal-Wände von String® und würde sich jetzt von einem der beiden trennen. Ich erzählte ihr von meinem Plan, ihre alten, nussbraunen Regal-Teile mit neuen, weißen des Herstellers zu kombinieren. Wir einigten uns dann auf ein Paket aus acht Leitern, sieben Brettern und zwei kleinen Schubladen aus ihrem Bestand. So viel sei verraten, zusammen mit dem leckeren Himbeerkuchen, war es ein gutes Geschäft an diesem Tag.

Egal…dann auf gut Glück

Weihnachten stand vor der Tür und ich hatte nun endlich alle nötigen alten Original-Teile für mein Regal zusammen. Aber die andere Hälfte neuer Teile fehlte ja noch. Ein Anruf beim Hersteller versetzte mir dann aber einen echten Dämpfer und das ganze Projekt schien nun vielleicht gar nicht mehr zu funktionieren. Der freundliche String®-Mitarbeiter am Telefon konnte mir keine Garantie geben, dass die neuen Regal-Teile auch passen würden. Obwohl auf diversen Websites zu lesen war, dass die Bestandteile des Systems bereits in gleicher Form seit den 50er Jahren produziert werden, hat wohl noch niemand probiert, alt und neu miteinander in einem Aufbau zu kombinieren.

Trotzdem bestellte ich dann auf gut Glück vier große Bretter, einen Schrank mit Schiebetüren und die zuvor schon erwähnte, wirklich sehr coole Magazinablage. Dieses Traditions-Unternehmen hat es letztendlich aber geschafft, Qualität und Maße des Ur-Modells bis in die Neuzeit beizubehalten. Und so konnte ich, nach Montage der Leitern alle Regal-Teile passgenau einhängen.

Ich bin froh über meine Entscheidung: Das Design des Regals ist einfach zeitlos und nach wie vor ein Blickfang in meinem kleinen Studio.

 

Anmerkung: Dieser Artikel ist keine bezahlte Werbung und gibt nur meine persönliche Erfahrungen und Geschmack wieder.

designer & illustrator